
Autor: Ethan Cross | Titel: Ich bin die Nacht | Reihe: Shepherd Thriller Band 1 | Verlag: Bastei Lübbe | Seitenzahl: 398 Seiten | Erscheinungsdatum: 20. Dezember 2013 | Originaltitel: The Shepherd | Zum Buch |
Inhalt:
Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere es zu einem Spiel heraus. Wer gewinnt, überlebt. Ich habe noch nie verloren. Die meisten Menschen werden mich verabscheuen. Einige, die mir ähnlich sind, werden mich verehren. Aber alle, alle werden sich an mich erinnern. Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin die Nacht, und ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen.
Rezension:
Meine Arbeitskollegin hat immer von diesem Thriller geschwärmt und mir gesagt, dass ich ihn unbedingt lesen muss. Ich habe mir also das Buch geholt und dann direkt losgelesen.
Francis Ackerman Junior ist ein Serienmörder. Er ist einer der grausamsten Killer, aber er tötet nicht einfach jeden, sondern gibt seinen Opfern eine Chance. Wenn sie sein Spiel gewinnen, überleben sie, wenn sie das Spiel verlieren, dann verlieren sie auch ihr Leben. Bisher hat Francis jedoch jedes Spiel gewonnen.
Schon auf den ersten Seiten war man absolut in der Geschichte drin und hat Francis Ackerman Jr. in seiner kompletten mörderischen Gestalt kennengelernt. Er ist skrupellos, hat scheinbar kein Gewissen und genießt Mord und Folter. Es war erschreckend, aber auch unglaublich faszinierend und gleichzeitig verstörend. Francis Ackerman ist intelligent und vieles von dem, was er sagt oder auch denkt ist sehr philosophisch und entspricht auch dem, worüber man selbst so nachdenkt. Zumindest bei den Sachen in denen es nicht ums Morden geht. Seine Gedankengänge regen einen sogar selbst zum nachdenken an und er hatte eine sehr interessante Weltwarnehmung. Er war böse, wirklich abgrundtief böse, aber halt auch faszinierend.
Man flog nur so durch das Buch. Man suchte nach dem Sinn, dem Grund für alles, was passiert ist. Man erfährt, warum Francis Ackerman Jr. so ist und auf eine verquere Art und Weise versteht man ihn sogar. Vielleicht war dieses Verständnis und die sich entwickelnde Sympathie gegenüber ihm sogar noch etwas verstörender, als seine Taten.
Aber das Buch ist nicht nur aus der Sicht von Francis geschrieben. Man hat mehrere sichtweisen. Zum einen haben wir noch den Ex-Cop Marcus, der aus New York kommt, den Sherriff von Asherton und dessen Tochter Maggie. Sie alle spielen eine große Rolle und geben dem Buch viele verschiedene Sichtweisen und machten das Buch noch packender.
Es gab Wendungen mit denen man so überhaupt nicht gerechnet hat und während es am Anfang schon spannend war, so wurde es im Laufe der Geschichte nur noch fesselnder. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und wollte es auch gar nicht. Dieser Thriller war anders als andere, die ich bisher gelesen habe. Während es in den meisten die Guten und die Bösen gibt, gab es hier den Mörder, den man trotz seiner abscheulichen Taten mochte und niemand, der komplett gut war und eine wirklich große Rolle gespielt hat. Es gab hier kein schwarz und weiß, sondern nur grau und das in 1000 Schattierungen.
Leider wurde ich vom Ende nicht wirklich überzeugt und irgendwie hat es mich auch ein wenig enttäuscht. Es war überraschend und unerwartet, aber irgendwie hat es die ganze Geschichte einmal komplett rumgedreht und es hat mir einfach nicht so zugesagt. Es wird mich definitiv nicht davon abhalten, die Reihe weiterzulesen, aber durch das Ende kann ich einfach keine 5 Schmetterlinge vergeben.
Der Titel 'Ich bin die Nacht' ist auch einfach so unglaublich passend für die Geschichte. Ich bin absolut begeistert und auch ein bisschen überrascht, wie gut der Titel gewählt war. Ich hoffe das ist auch bei den weiteren Bändern der Fall.
4 von 5 Schmetterlinge
©
Foto: Chantal Sadowski
Cover: Bastei Lübbe
Kommentar schreiben